|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ein Kindertag ist...
· ein Tag für
Kinder dieser Welt - ein Tag für die Welt unserer Kinder
· Ein Kindertag ist
ein fröhlicher, kunterbunter Tag, den wir mit Spaß und Spiel mit
unseren Kindern verbringen, feiern und genießen.
· Ein Kindertag ist
ein schöner Tag, an dem wir spüren, wie sehr unsere Kinder unser
Leben und unsere Welt schöner und sinnvoller machen.
· Ein Tag, an dem
wir unsere Kinder einmal zusätzlich in die Arme schließen und gemeinsam
spüren, wie unermesslich unsere Liebe ist.
· Ein Kindertag ist
ein besinnlicher Tag, an dem wir über unser Zusammenleben mit Kindern
nachdenken und über deren Zukunft auf dieser Welt.
Politischer Kampftag
Am Kindertag soll die Weltbevölkerung auf die Rechte
und Bedürfnisse der Kinder aufmerksam gemacht und daran erinnert werden,
dass Kinder zwar kleine, aber ebenso vollwertige und mit allen Menschenrechten
ausgestattete Weltenbürgerinnen und Weltenbürger sind wie Erwachsene.
Am Kindertag sollen die Politiker erinnert werden, dass sie sich um die Kinder
dieser Welt kümmern müssen!
Die Mädchen und Jungen rund um den Globus sollen für ihre Rechte
sensibilisiert werden und werden aufgerufen sich für ihre Rechte und
Träume stark zu machen.
Am Weltkindertag erinnert UNICEF die Regierungen an ihre Pflicht, Kindern
unabhängig von ihrer Herkunft ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Seit der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention am 20. November 1989,
die von allen Ländern mit Ausnahme Somalias und der USA ratifiziert wurde,
ist das Recht der Kinder auf Grundversorgung völkerrechtlich verbindlich
festgeschrieben.
Seit dem ersten Weltkindertag hat sich die Lage der Kinder weltweit verbessert.
Die Kindersterblichkeit hat sich in den letzten 30 Jahren halbiert. Und noch
nie gingen so viele Kinder zur Schule wie heute.
Dennoch bleibt viel zu tun. Fast ein Drittel der weltweit rund 2,1 Milliarden
Kinder und Jugendlichen wächst in extremer Armut auf. Noch immer sterben
knapp elf Millionen Kinder, bevor sie das fünfte Lebensjahr vollendet
haben, die meisten an vermeidbaren Krankheiten wie Masern oder Durchfall.
246 Millionen Mädchen und Jungen zwischen fünf und 17 Jahren schuften
für Hungerlöhne, um das Überleben ihrer Familie zu sichern. |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Welche
Rechte sind denn eigentlich gemeint?
· Recht auf ein Leben
und eine Zukunft in Frieden
· Recht auf ein Leben
ohne Gewalt in jeder Form
· Recht auf Gesundheit
· Recht auf genug Essen
und Trinken
· Recht auf Bildung
und Ausbildung
· Recht auf ein Leben
ohne Kinderarbeit und Ausbeutung
· Recht auf Gleichberechtigung
von Mädchen und Jungen
· Recht auf Unantastbarkeit
der menschlichen Würde
· Recht auf eine Welt
mit sauberem Wasser, reiner Luft und gesunder Natur
aber auch
· Recht auf ausreichenden
Raum um zu spielen und um sich zu entwickeln
· Recht auf Zuwendung
und Geborgenheit
· Und viel, viel mehr.
Geschichte
Auf der Weltkonferenz für das Wohlergehen der Kinder
im August 1952, zu welcher insgesamt 54 Vertreter verschiedener Staaten zusammen
kamen und die Genfer Erklärung zum Schutze der Kinder verabschiedeten,
plädierten die meisten für einen weltweiten Kindertag. Bereits ein
Jahr später beteiligten sich 40 Länder. Während der neunten Vollversammlung
der Vereinten Nationen am 21. September 1954 nahm die UNO den Vorschlag der
amerikanischen Organisation International Union for Child Welfare auf.
Die Gründerväter verfolgten drei Ziele:
1. Neben dem Einsatz für
Kinderrechte und der
2. Förderung der Freundschaft
unter den jungen Erdenbürgern sollten sich die
3. Regierungen einmal im Jahr
öffentlich verpflichten, die Arbeit des Kinderhilfswerks der Vereinten
Nationen UNICEF zu unterstützen.
Weltkindertag in Deutschland
Während des kalten Krieges fand der Kindertag zu verschiedenen Terminen
statt: In der DDR am 1. Juni, in der BRD am 20. September. Er hatte auch unterschiedliche
Namen: In der DDR hieß er "Internationaler Kindertag", in
der BRD "Weltkindertag". Er hatte auch einen unterschiedlichen Charakter:
In der DDR wurde der Kindertag im Jahre 1950 eingeführt und war fortan
üblicherweise ein herausragendes jährliches Ereignis im Leben der
Kinder. So gab es üblicherweise Gratulationen und Geschenke von den Eltern,
Schulausflüge und dergleichen.
Im Westen hatte der Kindertag hingegen keinen so hohen Stellenwert im Leben
der Kinder und auch keinen besonders großen Bekanntheitsgrad in der
erwachsenen Bevölkerung, war also von der kulturellen Bedeutung her in
etwa vergleichbar mit dem Tag des Wassers oder dem Tag des Baumes.
Vielleicht wurde der nun offizielle Weltkindertag am 20. September in der
Bundesrepublik Deutschland von der Bevölkerung der ehemaligen DDR gerade
deshalb auch nicht akzeptiert. Sie ließ ihren Kindern den fröhlich
bunten Spiel- und Spaß - Tag nicht ohne weiteres nehmen. So finden die
meisten öffentlichen Kindertagsveranstaltungen immer noch am 1. Juni
statt, obwohl das Deutsche Kinderhilfswerk seit 1989 am 20. September auch
öffentliche Kinderfeste veranstaltet. Der Kindertag
wird unterdessen nun zum jeweils akzeptierten Termin in vielen Städten
gefeiert.
In einigen Städten, wie z.B. in Berlin finden sogar Veranstaltungen zu
beiden Terminen statt.
Weltkindertag in anderen Ländern
50 Jahre nach seiner offiziellen Einführung wird der Weltkindertag heute
in mehr als 145 Ländern gefeiert.
Die UNO feiert den Weltkindertag am 20. November, dem Datum, an welchem sie
im Jahre 1959 die Erklärung der Kinderrechte und im Jahre 1989 die Konvention
der Kinderrechte beschlossen hat. Dieser Termin ist jedoch für die einzelnen
Staaten nicht verbindlich.
So machen zum Beispiel im Januar Ägypten und Thailand den Auftakt, im
April folgen Mexiko und die Türkei. Japan hat den 5. Mai zum gesetzlichen
Feitertag erklärt. In China und in den osteuropäischen Staaten feiert
man am 1. Juni. Die langen Juni - Nächte nutzen auch die skandinavischen
Länder. Und im afrikanischen Guinea wird sogar einen ganzen Monat lang
gefeiert!
In den USA wurde der Kindertag anfangs ebenfalls am 1. Juni gefeiert, geriet
dann jedoch schnell in Vergessenheit. Obwohl sich einige kleinere Gruppen
für die Reetablierung des Kindertages einsetzen, ist die USA heute einer
der wenigen Staaten, in denen es keinen offiziellen Kindertag gibt.
Der "tschechische" Weltkindertag früher und
heute
Der Internationale Kindertag am 1. Juni war ein Tag, auf den
wir uns mindestens genauso gefreut haben, wie auf Weihnachten. Nicht dass
es da Geschenke gegeben hätte, wie z. B.
in der damaligen DDR, das nicht. Aber dafür war es einTag der rellativen
Freiheit.
Die Schule an sich fiel zwar nicht aus, jedoch aber der Unterricht, die Hausaufgaben,
das Abfragen. Die Lehrer wurden "zu Menschen", haben uns in der
Mathestunde Geschichten vorgelesen oder sogar aus ihrem eigenen Leben erzählt.
Es wurde gemalt und gebastelt, bis das Fest auf dem Schulsportplatz soweit
vorbereitet war, dass es anfangen konnte. Dort konnten wir dann spielen (Sackhüpfen,
Eierlauf uvm.) und kleine Preise (z. B. Bildchen, Postkarten und Vitamine
vom Gesundheitsamt) gewinnen bis in den Nachmittag hinein. Dann hat schon
das Kino geöffnet und spielte den ganzen Nachmittag umsonst Kinderfilme
für uns.
In der heutigen Tschechischen Republik wird der Weltkindertag,
dort "Mezinárodní den dětí" (abgekürzt
MDD) genannt, weiterhin am 1. Juni gefeiert. Traditionell werden auch heute
durch Schulen, Kinderzentren, verschiedene Organisationen, öffentliche
Einrichtungen, Kulturinstitutionen, Bibliotheken aber auch durch Firmen und
Betriebe, Spielangebote für Kinder organisiert. So zum Beispiel war im
Sommer 2005 der Besuch der Prager Burg für Kinder bis 16. Jahre einschließlich
Eltern kostenlos. Im Rahmen des Festes gab es sogar noch
zusätzliches Programmangebot und eine Theatervorführung dazu.
Recherche/Text: Alice Scholze, September 2005 |
|
|
|
|